Donnerstag, März 23, 2023
Start Blog

Lungenkrebs: Nichtraucher zunehmend betroffen

0
Lung Cancer

Laut einer Studie, die auf dem 26. Kongress für Pneumologie vom 21. bis 23. Januar in Lille vorgestellt wurde, hat sich die Zahl der an Lungenkrebs erkrankten Nichtraucher in zehn Jahren verdoppelt.

Zusammenfassung:
1.Umweltverschmutzung, genetische Faktoren…
2.Asbest, ein bekanntes Karzinogen
3.Frauen, neue Opfer

Forschers schlägt Alarm. Alle zehn Jahre führen sie eine Lungenkrebsinventur durch. Ihre neueste Studie, die auf ihrer Jahrestagung vorgestellt wurde, zeigt, dass sich die Zahl der Nichtraucher unter den Lungenkrebspatienten in zwanzig Jahren verdoppelt hat, von 7,2 % im Jahr 2000 auf über 12 % heute.

Umweltverschmutzung, genetische Faktoren…

Wie lässt sich dieses Phänomen erklären? Experten nennen mehrere Ursachen. Zum einen gibt es individuelle Ursachen, etwa genetische Faktoren, die den Krankheitsausbruch begünstigen. Aber nicht nur.

Luftverschmutzung wird zunehmend für die Entstehung von Lungenkrebs verantwortlich gemacht. Einige Spezialisten machen auch Umweltschadstoffe wie Aerosole, Pestizide oder Insektizide verantwortlich, die Atemwegserkrankungen und möglicherweise Krebs verursachen.

Asbest, ein bekanntes Karzinogen

Bei berufsbedingten Krebserkrankungen ist die Rolle von Asbest jetzt bekannt. Das Material ist verantwortlich für Bronchialkrebs, der sich still entwickelt, ohne Symptome zu verursachen. Laut Pneumologen ist es bereits zu spät, wenn die Symptome (Schmerzen, Husten, Bluthusten usw.) festgestellt werden.

Frauen, neue Opfer

Diese Studie ergab auch, dass immer mehr Frauen von Lungenkrebs betroffen waren. Sie machen 34 % der Fälle aus, gegenüber 16 % im Jahr 2000. Ein starker Anstieg, der durch das aktive Rauchen dieser Bevölkerungsgruppe verursacht wird.

Weil wir nicht vergessen sollten, dass Zigaretten immer noch in 85 % der Fälle die Ursache für Lungenkrebs sind.

Rhabdomyolyse (Muskelzerfall)

0

1 Definition

Unter einer Rhabdomyolyse versteht man in der Medizin einen Gewebezerfall der quergestreiften Muskulatur, d.h. den Untergang von Muskelfasern.

2 Ätiologie

Grundsätzlich können traumatische und atraumatische Ursachen unterschieden werden.

2.1 Traumatische Ursachen

  • Trauma, Quetschungen
  • Exzessive Muskelarbeit (z.B. Krampfanfall, Übertraining, Tetanie)
  • Stromunfall
  • Kompartmentsyndrom
  • Tourniquet-Syndrom

2.2 Atraumatische Ursachen

  • Maligne Hyperthermie
  • Medikamente, u.a.:
    • Lipidsenker (Statine, PCSK9-Hemmer)
    • Neuroleptika, Lithium (malignes neuroleptisches Syndrom)
    • Barbiturate
    • MAO-Hemmer
    • Amphotericin B
    • Isotretinoin
    • Succinylcholin
    • Tokolytika
  • Elektrolytentgleisungen (z.B. Hypokaliämie, Hypokalzämie)
  • Immunologische Erkrankungen (Dermatomyositis, Polymyositis)
  • Infektionen (z.B. Virusinfekte, Gasbrand, Infektiöse Myositis)
  • Stoffwechselstörungen (z.B. McArdle-Krankheit, CPT-II-Mangel)
  • Endokrinopathien
  • Toxine (Schlangengifte, Pilzgifte)
  • Drogen (Kokain, MDMA, Amphetamine)

3 Pathophysiologie

Die Integrität der Muskelzelle ist von einem ausreichenden ATP-Angebot und einem intakten Sarkolemm abhängig. Kommt es zu einem Versagen einer oder beider Komponenten, führt das zu einer erhöhten intrazellulären Calciumkonzentration, die letztlich eine Destruktion der Zelle in Gang setzt.

4 Symptome

Die Klinik einer Rhabdomyolyse kann sehr unterschiedlich verlaufen und reicht von milden Formen bis hin zu fulminanten Verläufen mit ausgeprägten metabolischen Veränderungen und Koma. Mögliche Symptome sind:

  • Myalgie (Muskelschmerzen)
  • Muskelschwäche
  • Fieber
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Muskelödem, klinisch sichtbar als Schwellung der betroffenen Muskeln.
  • Myoglobinurie mit bräunlich verfärbtem Urin
  • Elektrolytstörungen (Hyperkaliämie, Hyperphosphatämie, Hypokalzämie)
  • Hyperurikämie
  • DIC

5 Diagnostik

Durch den Zerfall von Muskelgewebe können verschiedene Bestandteile in Blut und Urin vermehrt nachgewiesen werden.

  • LDH erhöht
  • CK erhöht
  • Hyperkaliämie
  • Myoglobin in Blut und Urin erhöht (Myoglobinämie, Myoglobinurie)

6 Komplikationen

Eine Kausaltherapie einer manifesten Rhabdomyolyse gibt es zur Zeit (2018) nicht, da der Gewebeschaden nur durch körpereigene Reparaturmechnanismen beseitigt werden kann.

Erste Therapiemaßnahme ist – sofern möglich – die Beseitigung der auslösenden Ursache, um eine weitere Verschlechterung zu verhindern. Ansonsten ist die Therapie symptomatisch und richtet sich vor allem gegen die Verhinderung eines akuten Nierenversagens. Durch parenterale Flüssigkeitsgabe und Schleifendiuretika wird eine forcierte Diurese in Gang gesetzt. Damit verdünnt man den Urin und beschleunigt die Elimination des Myoglobins. Eine zusätzliche Harnalkalisierung verhindert ein Ausfallen des Myoglobins im Urin. In schweren Fällen kann eine Hämodialyse notwendig sein.

  • Akutes Nierenversagen: Das vermehrt anfallende Myoglobin kann in der Niere zu einer Verlegung der Tubuli führen und das im Häm enthaltene Eisen kann die Tubuluszellen direkt schädigen. Dies führt zu einer akuten Tubulusnekrose und in Folge zu einem akuten Nierenversagen.
  • Kompartmentsyndrom

7 Therapie

Eine Kausaltherapie einer manifesten Rhabdomyolyse gibt es zur Zeit (2018) nicht, da der Gewebeschaden nur durch körpereigene Reparaturmechnanismen beseitigt werden kann.

Erste Therapiemaßnahme ist – sofern möglich – die Beseitigung der auslösenden Ursache, um eine weitere Verschlechterung zu verhindern. Ansonsten ist die Therapie symptomatisch und richtet sich vor allem gegen die Verhinderung eines akuten Nierenversagens. Durch parenterale Flüssigkeitsgabe und Schleifendiuretika wird eine forcierte Diurese in Gang gesetzt. Damit verdünnt man den Urin und beschleunigt die Elimination des Myoglobins. Eine zusätzliche Harnalkalisierung verhindert ein Ausfallen des Myoglobins im Urin. In schweren Fällen kann eine Hämodialyse notwendig sein.

Abdominelles Aortenaneurysma

0
abdominal-aortic-aneurysm
abdominal-aortic-aneurysm
  1. Über Abdominelles Aortenaneurysma
  2. Symptome eines Abdominelles Aortenaneurysma
  3. Ursachen eines Abdominelles Aortenaneurysma
  4. Diagnose eines Abdominelles Aortenaneurysma
  5. Behandlung eines Abdominelles Aortenaneurysma
  6. Prävention eines Abdominelles Aortenaneurysma

Über Abdominelles Aortenaneurysma

Das Aortenaneurysma bezeichnet eine Aussackung aller Schichten der Gefäßwand der Aorta. Es wird unterschieden in thorakale und abdominelle
Aortenaneurysmen, wobei die häufigste Lokalisation infrarenal (distal des Abgangs der Aa. renales) ist. Das Abdominelles Aortenaneurysma ist eine Erweiterung des infrarenalen Aortendurchmessers auf ≥3 cm.

Häufig sind Aortenaneurysmen asymptomatisch und fallen erst durch Auftreten von Komplikationen wie Dissektion oder Ruptur als hochakutes, lebensbedrohliches Krankheitsbild auf.

Diagnostisch werden je nach Lokalisation zunächst Sonographie, transthorakale oder transösophageale Echokardiographie, aber auch CT und MRT mit
Kontrastmittel
durchgeführt. Bei kleinen Aneurysmen kann ein konservatives, beobachtendes Prozedere indiziert sein, während ausgeprägte oder
schnell voranschreitende Befunde operativ versorgt werden. Bei Dissektion oder frei rupturiertem Aneurysma besteht eine ausgesprochen schlechte
Prognose.

Symptome eines Abdominelles Aortenaneurysma

Aortenaneurysmen sind meist asymptomatisch oder weisen unspezifische Symptome auf. Sie werden daher häufig als Zufallsbefunde im Rahmen von Sonographien oder CT-Untersuchungen diagnostiziert. Erst bei Ruptur oder Aortendissektion kommt es zu einem hochakuten Krankheitsbild (siehe diesbezüglich: Aortendissektion).
Unspezifische Beschwerden
Druckgefühl in der Brust
Thorakale Rückenschmerzen
Abdominal- oder Flankenschmerz (kolikartig )
Spezifischere Beschwerden
Tastbarer pulsierender Tumor
Periphere Thrombosen als indirektes Zeichen
Einengung bzw. Irritation mediastinaler Strukturen
Stridor (Trachea)
Schluckbeschwerden (Ösophagus)
Obere Einflussstauung (V. cava superior)
Heiserkeit (N. laryngeus recurrens)
Horner-Syndrom (Grenzstrang), Ptosis, Miosis, Enophthalmus

Ursachen eines Abdominelles Aortenaneurysma

  • Arteriosklerose → siehe Allgemeine Risikofaktoren für die Entstehung einer Arteriosklerose, insbesondere Rauchen und arterielle Hypertonie
  • Chronische Aortendissektion
  • Bindegewebserkrankungen (z.B. Marfan-Syndrom, Ehlers-Danlos-Syndrom)
  • Seltener: Vaskulitis/Infektionskrankheiten mit Aortenbeteiligung (z.B. Syphilis → Mesaortitis luica, Mykose, Takayasu-Arteriitis), zystische Medianekrose (Gsell-Erdheim)

Diagnose eines Abdominelles Aortenaneurysma

Körperliche Untersuchung
  • Evtl. pulsierender Tumor tastbar
  • Auskultation: Strömungsgeräusch über Aneurysma
Apparative Untersuchungen
  • CT / MRT mit Kontrastmittel (Angio-CT, Angio-MRT) → Wichtig zur Therapieplanung
    • Beurteilung der Weite des Aortenlumens
    • Beurteilung der abgehenden Äste
    • Ggf. randständiges, hypodenses thrombotisches Material
    • Ggf. arteriosklerotische Verkalkungen der Gefäßwand
    • Zentral fließt das kontrastmittelangereicherte Blut
  • Sonographie (vor allem bei abdominellem Aneurysma)
    • Messung des Außendurchmessers
    • Ggf. Dissektionsmembran zu sehen
  • Weiterhin
    • Transthorakale oder transösophageale Echokardiographie
    • Digitale Subtraktionsangiographie (DSA)

Für über 65 Jahre alte Männer soll ein Screening auf Bauchaortenaneurysma mittels Ultraschall erfolgen.

Behandlung eines Abdominelles Aortenaneurysma

Konservativ
  • Minimierung kardiovaskulärer Risikofaktoren
    • Blutdruckeinstellung mit optimalen Werten (<120/80 mmHg)
    • Nikotinabstinenz
Chirurgisch
  • OP-Indikation
    • Bauchaortenaneurysma
      • Asymptomatisch
        • Durchmesser >5 cm
        • Zunahme des Durchmessers >1 cm/Jahr
      • Symptomatische Aneurysmen generell
    • Thorakales Aortenaneurysma
      • Asymptomatisch
        • Durchmesser >5,5–6 cm
        • Zunahme des Durchmessers >0,5 cm/Jahr
      • OP bei symptomatischen Aneurysmen erwägen
    • Ggf. bei Komplikationen: Siehe auch Aortendissektion
  • Maßnahmen
    • Goldstandard: Rohr- oder Y-Prothese (aorto-biiliakal)
    • Ggf. interventionelle Stentprothese
      • Postoperative Komplikationen
        • Aortointestinale Fistel (z.B. durch mechanische Reizung durch Prothesenmaterial oder Materialinfektion) mit massiven Blutabgängen über den Gastrointestinaltrakt

Prävention eines Abdominelles Aortenaneurysma

  • Konsequente Hypertoniebehandlung
  • Nikotinkarenz
  • Screening des abdominellen Aortenaneurysma durch Ultraschalluntersuchung
    • Männer ab 65 Jahren
    • Frauen mit Raucheranamnese ab 65 Jahren
    • Alle familiär vorbelasteten Personen
- Advertisement -

Recent Posts